Zugsteuerung
Zugsteuerung, Loksteuerung
Für die Steuerung der Triebfahrzeuge werden in der Zugsteuerung je zwei gewählte Triebfahrzeuge angezeigt, mit Baureihe (oder einer anderen Kennzeichnung), Decoderadresse (AD), Doppeltraktionsadresse (DT), Richtungsanzeige mit Lichtfunktion, AFB- Modus (an/aus), Soll-/Ist-Fahrstufen ("Reisegeschwindigkeit", Balkentacho), Analog-Tacho in km/h und letztem LZB- Befehl.
Vsoll, Vist, AFB und LZB
Vsoll wird durch den Schieberegler dargestellt, Vist durch den "Balken-Tacho" darunter. Durch diese beiden Anzeigen, kann die Funktion von LZB/AFB für jede Lok sofort erkannt werden. Weichen Vsoll und Vist voneinander ab, so ist die AFB aktiv, während die aktuelle, tatsächliche Geschwindigkeit in der Analoganzeige dargestellt ist. Ein Zug, der durch die LZB im Haltemodus vor einem roten Signal steht, wird also sofort daran erkannt, dass die vorgegebene Soll-Geschwindigkeit im Schieberegler angezeigt wird, der Balken-Tacho aber auf '0' steht. Außerdem ist dann die AFB ausgeschaltet. Die Auf- und Ab-Regelung der AFB kann im Balken-Tacho bei Aktivität verfolgt werden.
>>> Hinweise zur Digisoft-Zugsteuerung finden Sie auch im Abschnitt Zugsteuerung AFB/LZB.
Wahl eines Triebfahrzeugs
Triebfahrzeuge können mit den PFEILTASTEN AUF/AB oder direkt mittels Doppelklick auf die Baureihe aus einer Dropdownliste ausgewählt werden. Mit der Scrollfunktion der Maus kann auch durch die Triebfahrzeugliste gescrollt werden.
Neben der Anwahl einer Lok über die Navigationstasten kann jede Lok auch direkt über ihre Baureihe aufgerufen werden. Mit der Tastenkombination STRG+L oder einem Doppelklick auf die Baureihe erscheint eine Auswahlliste. Wählen Sie hier die gewünschte Lok und schließen Sie die Eingabe mit der ENTER- Taste oder einen Klick außerhalb der Auswahlliste ab. Die Loktabelle wird daraufhin in der Anzeige aktualisiert und die gewählte Lok ist für die manuelle Steuerung aktiviert.
Loksteuerung, manuell
Die jeweils aktuelle Lok ist durch einen Rahmen um die Anzeigeelemente gekennzeichnet und kann mit den Lokbefehlen direkt oder indirekt (AFB- Vorgabe, s. nächsten Abschnitt) gesteuert werden.
Hier lohnt es sich, 'Numlock' auf der Tastatur auszuschalten und den numerischen Block (vollständige Standard Tastatur) zu nutzen. Statt Ziffern sind dann die Navigationstasten aktiv.
- Bei der direkten Loksteuerung (Tasten: Plus, Minus, Leertaste, '*'-Taste ...) wird Vsoll sofort an Vist angeglichen, damit kein Geschwindigkeitssprung auftreten kann.
- Durch die direkte Ansteuerung kann weiterhin der Grundstatus der Loks (Haltmodus/Fahrmodus) expliziet beeinflußt werden:
Taste |
Funktion |
+ (Plus) |
Geschwindigkeit direkt erhöhen; die jeweils aktuelle Fahrstufe wird auf dem Geschwindigkeitsanzeiger durch Leuchtbalken angezeigt, der Fahrmodus wird aktiviert |
- (Minus) |
Geschwindigkeit direkt vermindern, der Fahrmodus wird aktiviert |
* (Asterix) |
Fahrtrichtungswechsel; ein Fahrtrichtungswechsel wird nur bei Stillstand der Lok vorgenommen! Sollte sich das Triebfahrzeug noch in Bewegung befinden, so wird vor dem Richtungswechsel automatisch eine Abbremsung vorgenommen! Zusätzlich wird der Haltmodus aktiviert. |
Leertaste |
löst eine direkt Notbremsung der aktuellen Lok aus (F10 - Notstop - hält dagegen alle Loks an!). Gleichzeitig wird der Haltmodus der Lok aktiviert, was bei der Vorbereitung eine LZB- Fahrt wichtig ist, damit die Lok bei Vorgabe der Sollgeschwindigkeit (s. nächster Abschnitt) noch nicht hochgeregelt wird. |
TAB und / |
Mit der TAB-Taste oder auch der "Divisionstaste" (/) des numerischen Steuerblocks wird die Sonderfunktion (Licht,...) ein- bzw. ausgeschaltet; die aktuelle Stellung wird angezeigt |
Loksteuerung mit AFB/LZB
Mit Hilfe des Zugsteuerungssystems unterliegen die Züge der Steuerung durch das LZB-System (Vorgabe Geschwindigkeit/Halt) und der Regelung der AFB (Geschwindigkeitsregelung); je nach Status der jeweiligen Gleisabschnitte - insbesondere der Zielsignale - sendet die LZB Zugkommandos (Zielgeschwindigkeit: Vziel), die von der AFB in Brems-, Anhalte- oder Beschleunigungsmanöver umgesetzt werden.
- Maßgeblich für den Steuerbereich eines Zuges, der LZB-gesteuert wird, ist die Reisegeschwindigkeit Vsoll, die vorgegeben werden muß.
- Zwischen 'Halt' und Vsoll regelt das Zugsteuerungssystem den Zug entsprechend den Streckensignalen und definierten LZB-Befehlen selbsttätig!
- Im AFB/LZB-Modus der Lok erfolgt je nach Vziel-Vorgabe - auch mittels LZB-Befehl - eine Beschleunigung oder Bremsung entsprechend den eingestellten Lokdaten.
- Die aktuelle Lokgeschwindigkeit Vist kann also durchaus von der Sollgeschwindigkeit differieren.
Direkte Steuerbefehle mit den Tasten +, - , * und LEERTASTE (Stop) überschreiben zunächst die LZB-Überwachung für den aktuell befahrenen Gleisabschnitt und passen die Sollgeschwindigkeit der eventuell abweichenden Ist- Geschwindigkeit an. So kann ein Zug lückenlos, ohne Geschwindigkeitssprung in die manuelle Steuerung übernommen werden.
Reisegeschwindigkeit Vsoll
Um nun die Reisegeschwindigkeit ändern zu können, ohne die Loks direkt zu steuern, können die Lok-Befehle zur Vorgabe der Reisegeschwindigkeit, zum Anhalten (also '+', '-' und LEERTASTE) oder auch Richtungswechsel ('*', Asterix) >>> in Verbindung mit der UMSCHALT-Taste (!) ausgeführt werden.
In diesem Falle wird also Vsoll geändert, aber erst die AFB regelt - ausgehend von der aktuellen Fahrstufe (mit Vdelta+ bzw. Vdelta- entsprechend den Lokstammdaten) auf die neue Fahrstufe, soweit dem kein LZB-Befehl entgegensteht! Werden die Loksteuerungsbefehle also immer zusammen mit der UMSCHALT-Taste gegeben, so bleibt die aktuelle LZB- Überwachung voll wirksam und die Auf/Ab-Regelung der Fahrstufen der Lok erfolgt ausschließlich über die AFB! Das ist sehr vorbildnah.
Beispiel:
Ein Zug steht im Bahnhof bereit; das Ausfahrsignal steht auf 'Halt'.
- Zur Vorbereitung der LZB-überwachten Zugfahrt wird - soweit noch nicht geschehen - eine Zugnummer eingegeben.
- Mit UMSCHALT+PLUSTASTE die Sollgeschwindigkeit vorgegeben. Dabei sollte der Haltmodus der Lok aktiviert sein (1 x Leertaste drücken). Noch bleibt der Zug stehen!
- Wird jetzt die Ausfahrfahrstraße gestellt und geht dabei das Signal auf 'Fahrt-frei', so sendet die LZB entsprechend dem für diesen Gleisabschnitt definierten LZB-Befehl das Fahrtkommando unter Vorgabe der Zielgeschwindigkeit (z.B. 'L' oder 'S') und die AFB regelt die Fahrstufen der Zuglok entsprechend auf.
- Zunächst wird also langsam beschleunigt (entsprechend den Stammdaten der Loks für Vdelta+), bis die Zielgeschwindigkeit erreicht wird oder ein anderes LZB- Kommando gesendet wird.
- Vor 'Halt'-Signalen wird automatisch gebremst bzw. angehalten, bei 'freier Fahrt' wieder beschleunigt
- ....
Zugnummer mit Zuglokadresse
Für LZB/AFB-Betrieb ist eine Zugnummer zwecks Adresskennung der Zuglok unbedingt erforderlich! Dabei müssen bei der Eingabe bei 5-stelligen Zugnummern die rechten beiden Stellen - also die Stellen 4 und 5 - die Lokadresse darstellen! Die Zugnummer IC120 enthält also die Lokadresse 20.
>>> Bei den erweiterten Zugnummerneingaben mit mehr als 5 Stellen werden dagegen die letzten 3 Stellen als Zuglokadresse erkannt. Dies gilt also insbesondere für Lokadressen über 99. Die Zugnummerneingabe IC120120 ergibt also die Lokadresse 120! Als Zugnummer selbst bleibt aber auch hier nur der 5-stellige Anfangsbereich erhalten, hier also IC120.
Weiteres finden Sie unter Zugnummernanzeige.
Hinweis: Ein sehr vorbildnahes Fahrverhalten wird mit geregelten Lokdecodern erreicht!! Bei vorbildlicher Gestaltung der Anlage können damit vorbildnahe lange Brems- und Beschleunigungswege nachgeahmt werden!
Doppeltraktion
Die Doppeltraktionssteuerung (DTS) der AFB ermöglicht einen vorbildgetreuen Vorspannbetrieb; dies gilt sowohl für manuell gesteuerte als auch LZB/AFB- geführte Züge!
- Durch Betätigen der Tasten STRG+D oder Doppelklick auf die DT-Adresse in der Zugsteuerung wird einer 'logisch' führenden Lok die Adresse der zweiten Lok zugewiesen.
Alle Lokbefehle an die führende Lok werden dann automatisch an die zweite Lok weitergegeben, dies sind also die Befehle +, -, LEERTASTE und * und die gleichen Tasten in Verbindung mit der UMSCHALT-Taste (die Funktionsschaltung bleibt also unabhängig). Selbstverständlich werden auch alle LZB- Befehle entsprechend umgesetzt! Weitere Maßnahmen sind nicht erforderlich.
Doppeltraktion, Richtungswechsel
Eine besondere Logik wurde beim Richtungswechsel eingebaut:
Da bei der Doppeltraktion meist nur das Spitzenlicht der 1. Lok eingeschaltet ist, muß bei einer Änderung der Fahrtrichtung nicht eine Umschaltung des Spitzenlichtes an einer Lok erfolgen, sondern gleichzeitig auf die dann führende Lok umgeschaltet werden. Dies wird von der DTS automatisch umgesetzt! Diese Lichtumschaltung erfolgt jedoch nur dann, wenn beim Fahrrichtungswechsel die Lichtfunktion bei einer Lok AN und bei der anderen AUS ist. Dadurch bleiben die anderen Möglichkeiten der Beleuchtung (also beide Loks Licht an oder beide Loks Licht aus) erhalten!
Lichtwechsel Wendezüge
Übrigens kann diese Lichtumschaltlogik auch gut für Wendezüge eingesetzt werden, da ja die schiebende Lok in der Regel kein Spitzenlicht hat. Da hierbei keine echte 2. Lok eingesetzt wird, wählt man einfach eine 'Dummy'-Lok, also eine Lok die zwar logisch jedoch nicht real vorhanden ist. Mit dieser Lok wird dann das Spitzenlicht quasi getauscht, d.h. das Licht der Schiebelok erlischt.
Hinweise:
Für die Doppeltraktion (DTS) sollten möglichst Loks mit ähnlichen Fahreigenschaften gewählt werden. In gewissem Rahmen können jedoch Anpassungen, z.B. bei Vsoll, vorgenommen werden, da Lokbefehle bei der 2. Lok (der logisch geführten Lok) auch unabhängig von der führenden Lok gegeben werden können.
Die DTS ließe sich natürlich seitens der Software auch beim Nachschubbetrieb einsetzen. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, da es wegen 'mangelnder Masse' der dazwischenliegenden Wagen, oft nicht ausreichender Kupplungsstabilität und meistens nicht vorhandenem Gleichlauf der verschiedenen Loks zu Aushebungen der Wagen kommen kann.
Für die DTS ist es unerheblich ob die Zuglok oder die Vorspannlok die 'logisch' führende Lok ist. Auf jeden Fall muss mit der Eingabe der Zugnummer beim LZB-Betrieb die Adresse der logisch führenden Lok eingestellt werden!
Für den DTS-Betrieb ist es übrigens sinnvoll, wenn auf stromgeschaltete Signalabschnitte verzichtet wird, damit die 2. Lok nicht eine 'stromlose' 1. Lok schieben muss.
Synchronisierung Fahrtrichtung MB-Software - Lok-Decoder
Es kann vorkommen, dass die Lok-Fahrtrichtung im Fahrpult der MB-Software mit der tatsächlichen Lok-Fahrtrichtung der Lok nicht übereinstimmen - je nach Ausgangszustand des Lok-Decoders beim Betriebsstart oder wenn nicht nur mit der Software die Lok-Steuerung vorgenommen wird, sondern zwischendurch auch mit einem (Hardware-) Handregler etc. von externen Fahrpulten.
Die Synchronisation kann wie folgt durchgeführt werden:
1. Die entsprechende Lok mit einem externen Fahr-Control, Lokregler einmal umschalten.
Da die Software "nichts davon weiß und merkt" und auch keine Richtung aus der Lok ausliest, stimmen Fahrrichtung in Software und in der Lok danach wieder überein.
2. Die entsprechende Lok vom Gleis heben - spannungslos machen und von der Digitalsteuerung damit trennen - und in der Software die Richtung umschalten. Nach dem Wieder-Aufsetzen der Lok - die ja diese Umschaltung "nicht mitbekommen" hat - aufs Gleis stimmen die Fahrtrichtungen überein.
Da es keinen logischen Lok-Befehl "Vorwärts" und "Rückwärts" gibt, sondern nur den Lok-Befehl "Richtungswechsel" können so Lok-Decoder und Software-Steuerung synchronisiert werden.
Fahrtrichtung-Logik
Die Software merkt sich immer die letzte Fahrtrichtung aller Loks beim Betriebsende. Beim Betriebsstart wird diese gespeicherte Fahrtrichtung also vorausgesetzt und bei Loks, die sich selbst nicht die Fahrtrichtung im Decoder merken (keine Markierung mit X beim Richtungsvorhalt in den Triebfahrzeug-Stammdaten) richtig gestellt.
Das funktioniert immer dann, wenn keine Lok zwischendurch extern - ohne Software - umgeschaltet wurde.