Erweiterungen DSMBS 5.0

 

Die Digisoft-Modellbahnsteuerung 5.0 baut auf der Version 4.5. auf. Dabei wurden folgende Änderungen und Erweiterungen vorgenommen, die im Handbuch noch nicht dokomentiert werden konnten. Die Version 5.0 ermöglicht dabei die Übernahme der vorhandenen Daten; beachten Sie hierzu folgende Installationsbedingungen.

 

 

Installation

 

Durch die erheblichen Erweiterungen mußte das bisherige Einzelprogramm in ein Programmsystem fortentwickelt werden, das nun aus mehreren Programmteilenbesteht und auf einer Festplatte eingerichtet werden muß.

 

Für eine einfache Installation wird daher das Installationsprogramm INSTALL.EXE mitgeliefert. Durch Aufruf dieses Programms auf der gelieferten Diskette kann die Installation automatisch vorgenommen werden. Legen Sie hierzu die Diskette in Laufwerk A: (oder B:) und geben sie auf Betriebssystemebene den Befehl

 

A: INSTALL

 

ein. Standardmäßig wird das Programm auf der Festplatte C: im Verzeichnis DIGISOFT eingerichtet. Das Installationsprogramm legt dieses Verzeichnis – sofern noch nicht vorhanden – automatisch an. Folgen Sie dann den Anweisungen des Installationsprogramm.

 

Update auf Vorversionen

 

Ist bereits eine Vorversion installiert und sollen die Daten übernommen werden, so muß das bisherige Programm in ein Unterverzeichnis DIGISOFT kopiert werden, die zugehörenden Daten in das Verzeichnis DIGISOFT/MBDATA! Nur unter diesen Voraussetzungen nimmt das neue Programm beim ersten Aufruf eine automatische Datenkonvertierung vor!

 

Überprüfen Sie dann Ihre Stammdaten, insbesondere auch die Lokstammdaten, da diese in einem neuen, erweiterten Format vorliegen. Bechten Sie insbesondere die weiter unten beschriebene Verwendung von 140 Fahrstufen, so daß die Angaben für Mindestgeschwindigkeit, Anfahr- und Bremsverzögerung nunmehr in 1/10 Fahrstufen vorzunehmen sind! Außerdem sind den Loks die realen Höchstgeschwindigkeiten in km/h zuzuweisen.

 

 

 

 

Änderungen und Erweiterungen

 

 

Loksendeverzögerung

 

Durch die weiterentwickelte Loksteuerung LZB/AFB ist eine hohe Datenübertragungsrate möglich geworden. Mit der Loksendeverzögerungen sollte daher die Schaltfolgezeit der Lokbefehle begrenzt werden, so daß die Fahrstufenerhöhungen/-senkungen nicht zu schnell erfolgen bzw. dem Umfang der Anlage angepaßt werden können.

 

Wertebereich: 1 .. 999 ms – Standardwert 850 ms

 

 

140 Fahrstufen intern

 

Intern werden nunmehr 140 Fahrstufen (statt der 14 Digitalfahrstufen) verwaltet. Dies ermöglicht zeitlich gedehnte Beschleunigungs- bzw. Verzögerungswerte, wobei die internen Fahrstufen vom Programm in die jeweiligen Digital-Fahrstufen umgerechnet werden (mit Rundung). Im Zusammenspiel mit der Loksendeverzögerung lassen sich Verzögerungswerte zwischen ca. 1 Fahrstufe je 10 Sekunden bis ca. 10 Fahrstufen je Sekunde einstellen.

 

Entsprechend der internen Fahrstufenverwaltung werden in den Lokstammdaten die Werte für Mindestfahrstufe (Fsmin), Beschleunigung (FS+) und Verzögerung (FS-) in 1/10 der Digitalfahrstufen angegeben. – Beispiel: Beträgt die digitale Mindestfahrstufe 3, so wird unter Fsmin der Wert 30 (interne Fahrstufen) eingetragen! Für Beschleunigung und Verzögerung können natürlich auch ‘krumme‘ Werte sinnvoll sein. Für geregelte Lokdecoder und eine Loksendeverzögerung von 850 ms haben sich für FS+ Werte von 2..4, für FS- 6..9 realistische Fahreigenschaften ergeben. Experimentieren lohnt sich!

 

 

Reale Geschwindigkeiten in km/h

 

Die Digisoft-Modellbahnsteuerung wurde insgesamt auf reale Geschwindigkeitsanzeigen und –vorgaben umgestellt; dies ermöglicht einen noch realistischeren Fahrbetrieb un die Überwachung der Betriebsordnung und die Einstellung der Sollgeschwindigkeiten der verschiedenen Zuggattungen. hierfür sind mehrere Einrichtungen erforderlich, die im Folgenden beschrieben werden.

 

Lok: Vmax in km/h

 

Die Stammdaten der Loks wurden um den Eintrag Vmax in km/h ergänzt. Hier wird die bei der Digital-Fahrstufe 14 erzielte reale – im Maßstab umgerechnet! – Geschwindigkeit in km/h eingetragen. Bei Lokdecodern mit einstellbarer Höchstgeschwindigkeit (z.B. Märklin 6090) ist diese meist gleich der Höchstgeschwindigkeit Vmax des Loktyps, im anderen Fall die vom Modell tatsächlich – meist überhöht – erreichte! Dies ermöglicht bei der Loksteuerung eine Einstellung der Fahrstufen nach  realen Geschwindigkeiten!

 

Sollte die reale Höchstgeschwindigkeit stark überhöht sein, so ist auch folgende Methode erfolgreich: Ermitteln Sie die Fahrstufe, die in etwa der Höchstgeschwindigkeit des Loktyps entspricht (Beispiel: FS 7 für Vmax=120 km/h). Teilen sie nun die Vmax durch die ermittelte Fahrstufe, multiplizieren mit 14 (Beispiel: 120 : 7 * = 240) und tragen das Ergebnis als Höchstgeschwindigkeit zur Fahrstufe 14 in den Stammdaten ein. Diese Methode kann bessere Ergebnisse erzielen, da ungeregelte Lokdecoder nicht unbedingt linear regeln.

 

 

Digital-Tacho: Vist/Vsoll in km/h

 

Entsprechend der internen Fahrstufen zeigt die DSMBS im Fahrpult (Anlagenbetrieb) zusätzlich die entsprechenden Geschwindigkeiten in km/h an, was einen sehr realistischen Modellbetrieb ermöglicht. So kann bei der Einstellung der Reisegeschwindigkeit eines Zuges (Tasten SHIFT+PLUS/MINUS) sehr anschaulich direkt die reale Geschwindigkeit in km/h eingestellt werden, wodurch sich die realistischen Zughöchstgeschwindigkeiten einfach bestimmen lassen. Auch die Beschleunigung bzw. Verzögerung läßt sich anschaulich nachvollziehen. Natürlich steht auch bei manueller Steuerung die reale Zuggeschwindigkeit hilfreich zur Seite.

 

Die digitalen Fahrstufen (0..14) werden weiterhin im “Balkentacho“ dargestellt. Bitte beachten Sie, daß eine Fortschaltung der realen Geschwindigkeit im km(h nicht auch eine Schaltung der digitalen Fahrstufe zur Folge haben muß!

 

 

LZB: V-Tafel in km/h

 

Über die realen Geschwindigkeitswerte in km/h werden nunmehr auch die Geschwindigkeitsbefehle der LZB gesteuert!

 

Beispiel: Ist einem Gleisabschnitt eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 60 km/h zugewiesen (LZB-Befehl / V-Tafel = 6), so wird für den jeweiligen Zug die der realen Geschwindigkeit zugehörende digitale Fahrstufe ermittelt und angesteuert. Ale Züge fahren also nunmehr in diesem Abschnitt nahezu gleich schnell, wie es dem Vorbild entspricht. Unterschiedliche Geschwindigkeiten der Loks bei gleichen Fahrstufen, z.B. wegen verschiedenen Höchstgeschwindigkeiten der Loks, werden von der DSMBS automatisch angepaßt!

 

Beispiel: Liegt wegen einer abzweigenden Weichenverbindung eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf V=60 km/h vor, so wird ein ICE mit Vmax=250 km/h auf Fahrstufe 3, ein Eilzug mit Vmax=120 km/haber auf Fahrstufe 7 eingeregelt! Beide Züge werden also – trotz erheblicher Höchstgeschwindigkeits- und Fahrstufenunterschiede – im entsprechenden Gleisabschnitt mit etwa der gleichen Geschwindigkeit fahren!

 

 

 

 

 

LZB-Erweiterungen

 

 

LZB: Funktion aus/ein

 

Alle LZB-Befehle mit Buchstaben haben jetzt eine Zusatzfunktion: Große Buchstaben schalten die Digitalfunktion ein, kleine Buchstaben aus.

 

So kann bei Einfahrt der Züge in den Schattenbereich der Modellbahnanlage z.B. das Licht ausgeschaltet, bei Rückkehr in den sichtbaren Bereich wieder eingeschaltet werden. Unnützer Verbrauch der Glühbirnen wird dadurch vermieden. Besonders interessant ist diese Funktion aber auch bei Rauchgenerationen, die nun nicht mehr im “Untergrund“ ihren Dampfvorrat nutzlos verbrauchen!

 

Bei dieser Funktion werden selbstverständlich nur solche Digitalfunktionen automatisch geschaltet, die ursprünglich manuell eingeschaltet wurden! Die bei fahrenden Loks ausgeschaltete Textkupplung wird daher nicht beeinflußt, ebenso wenn ohne Licht gefahren wird.

 

 

LZB: V-Tafel, Erweiterung

 

Die V-Tafel-Befehle wurden nicht nur auf reale Geschwindigkkeiten geändert, sondern auch ergänzt, um die möglichen Geschwindigkeitsbereiche zu erweitern.

 

Bisher:

1..9   10.90 km/h

Neu:

X  “Zehn“    = 100 km/h

E   “Elf“       = 110 km/h

Z   “Zwölf“   = 120 km/h

D   “Dreizehn“   = 130 km/h

V   “Vierzehn“    = 140 km/h

F   “Fünfzehn“   = 150 km/h

 

 

 

 

LZB: Aus!

 

Loks und Züge, die nicht fahren (Fahrstufe = 0), benötigen keine LZB-Steuerung und belasten dadurch nicht den Sendeweg.

 

Die LZB kann daher manuell aus- (LEERTASTE = Lokbefehl. Halt) und eingeschaltet (SHIFT+LEERTASTE) werden. Loks, deren LZB ausgeschaltet wurde, sind im Betriebsmodus im Balkentacho an der dunkelgeschalteten “0“ im Balkentacho zu erkennen. Diese Loks werden von der LZB nicht weiter beeinflußt! Auch bei manueller Schaltung der Fahrstufen mit PLUS bzw. MINUS wird die LZB automatisch wieder eingeschaltet.

 

Bei automatischen (LZB-gesteuerten) Zugfahrten erfolgt eine automatische LZB Aus/Einschaltung! Diese erfolgt durch automatischen Zughalt vor einem Signal mit Hp0 bzw. Abfahrt mit Hp1 oder Hp2.

 

Durch diese Spezialschaltung ist der versehentliche Start eines Zuges durch Fehlkontakte ausgeschlossen!

 

 

LZB: Zwei Zieladressen

 

Jeder LZB-geführte Gleisabschnitt kann jetzt für bis zu zwei Zieladressen mit jeweils unterschiedlichen Zugbefehlen ausgerüstet werden. Somit lassen sich bei Signalen Hp0, Hp1 und Hp2 unterscheiden, bei Blockstrecken ist eine Voraussicht auf zwei Abschnitte möglich, ein Vorsignal kann mit in die Steuerung aufgenommen werden, oder es werden Signal/Weichen-Kombinationen ausgewertet.

 

Die LZB-Defination kann wie bisher zusammen mit  der RMK-Definition oder direkt mit der Befehlstaste L aufgerufen werden. Im letzteren Fall erscheint der Cursor im Gleisbild. Mit den PFEILTASTEN wird der gewünschte Gleisabschnitt ausgewählt, mit ENTER können dann die entsprechenden Daten in einem Dialogfenster bearbeitet werden.

 

Die LZB-Befehle für ROT und GRÜN – entsprechend der ersten Zieladresse wurden beibehalten; ergänzt wurde die Kombination (GRÜN/ROT (GRÜN für die erste Zieladresse, ROT für die zweite), was auch als GRÜN/GELB bei dreibegriffigenSignalen gedeutet  werden kann.

 

Fahrstraßen: Kontakte

 

Bei der Fahrstraßendefinition sind jetzt jeweils 6 Blockierkontakte und 6 Zugmeldezielkontakte vorgesehen. Wie bisher werden natürlich nur Kontakte ausgewertet, die nicht Null sind. Die um 50% vermehrte Anzahl von Kontakten je Gleisabschnitt ermöglicht noch vielfältigere Fahrstraßenkontrolle, insbesondere für eingleisige Strecken im Gegenverkehr.

 

 

Gleisbilder: Anzeige verriegelte Weichen

 

Die durch die Fahrstraßenschaltung verriegelten Weichen (und Dummies) werden im Gleisbild jetzt blinkend angezeigt. Dadurch ist eine bessere Kontrolle der Sicherheitsfunktionen möglich, und die gültigen (verriegelten) Fahrstraßen sind schnell und eindeutig erkennbar. Eine vermeintliche Fehlschaltung läßt sich so noch besser kontrollieren und entsprechend beheben.

 

 

Fahrplan: Restart

 

Bislang mußte ein Fahrplanbetrieb vor Beendigung des Programms bzw. Ausschalten des Computers beendet werden. Nunmehr ist eine Fortführung des Fahrplanbetriebes auch nach einer Betriebspause möglich.

 

Dabei wird bei Verlassen des Betriebsmodus der Fahrplan nicht ausgeschaltet, und auf die Programmabfrage “Status zurücksezten“ wird mit ESC geantwortet. Nach erneutem Betriebsbeginn steht dann der Fahrplanbetrieb – automatisch auf Pause gesetzt – wieder zur Verfügung, und zwar genau an der Stelle, bei der er verlassen wurde und mit der entsprechend gesetzten Uhrzeit. Der Status der Fahrstraßen, Loks, Weichen etc. bleibt erhalten. Der Betriebsstart kann dann durch CTRL+P wieder aufgenommen werden.