3.1 Blockstrecken

 

Eine der wichtigsten eisenbahntechnischen Betriebssicherungen ist der automatische Selbstblock. Die DSMBS bietet verschiedene Möglichkeiten, ein sehr sicheres Selbstblocksystem einzurichten. Für die "Rot"-Schaltung der Blocksignale verwenden wir Fahrwegbefehle X0..X9, für die "Grün"-Schaltung Y0..Y9. Damit wird immer erst die Rotschaltung, dann die Grünschaltung vom Programm durchgeführt!

 

3.1.1 Selbstblock - Grundstellung "Fahrt frei"

 

Im Bild 1 wird eine eingleisige Blockstrecke dargestellt, die nur in einer Fahrtrichtung (von links nach rechts) durchfahren wird. Hier wird nun gezeigt, wie bereits allein mit einer Kontaktstrecke, die gleichzeizig als Besetztmeldung funktioniert, ein sehr sicheres Blocksystem aufgebaut werden kann.

 

Schaltbestimmend ist allein die Kontaktstrecke r1, die das Signal s1 steuert. Zu Beachten ist, das zwischen Ende des Signalabschnitts und Beginn der folgenden Kontakstrecke eine Loklänge liegt, damit sich die Lok nicht selbst anhält! Dieses Beispiel kann auch sehr gut für Gruppensignale an Bahnhofsausfahrten (Schattenbahnhof) verwendet werden, wenn die Ausfahrt blockmäßig gesichert werden muß, da der Schaltabschnitt hinter dem Signal, also außerhalb des Bahnhofsfeldes, liegt.

 

 

Bild 1

 

Fahrwegdefinitionen:

X1   (Signal s1 auf "Rot")

Kontakte:   AnfM... 1/1   AnfA... 0 Block... 0/0/0/0   Freigabe..... 0/0

Befehle: 1r

Y1   (Signal s1 auf "Grün")

Kontakte:   AnfM...1/1    AnfA... 0 Block... 1/0/0/0   Freigabe..... 0/0

Befehle: 1g

 

Funktion:    Ein am Signal s1 vorbeifahrender Zug gelangt in den Gleisabschnitt r1. Dadurch werden die Fahrstraßen X1 und Y1 angefordert. X1 wird sofort durchgeschaltet (Signal s1 auf "rot") da die Fahrstraße weder blockiert noch verriegelt ist; Y1 kann jedoch nicht ausgeführt werden, da der Zug die Fahrstraße selbst blockiert! Erst nach Verlassen des Gleisabschnitts r1 (und damit dem Wegfall der Blockierung) wird das Signal s1 auf "grün" geschaltet und der Abschnitt wieder frei gegeben. Die Schaltung ist unabhängig von der Zuglänge!

 

3.1.2 Selbstblock - Grundstellung "Halt"

 

Für diese Schaltung (Bild 2) wird ein ähnlicher Aufbau verwendet, wie im Beispiel 3.1.1. Betrachten wir hier den Blockabschnitt r2 mit dem zugehörigen Blocksignal s2.

 

Auch in diesem Fall werden die Schaltfunktionen allein von der Kontaktstrecke r1 gesteuert, diesmal jedoch dem Block "vorgeschaltet"; zudem wird zur Kontrolle des nachfolgenden Blockabschnitts der Kontakt r2 benötigt.

 

 

Bild 2

 

Fahrwegdefinitionen:

X2        (Signal s2 auf "Rot")

Kontakte:   AnfM... 1/1   AnfA... 0 Block..... 1/0/0/0   Freigabe..... 0/0

Befehle:      2r

 

Y2        (Signal s2 auf "Grün")

Kontakte:   AnfM... 1/1   AnfA... 0 Block..... 2/0/0/0   Freigabe..... 0/0

Befehle:      2g

 

Funktion:    Ein in den Abschnitt r1 vor dem Signal s2 einfahrender Zug fordert sowohl X2 ("Halt") als auch Y2 ("Fahrt frei") an. X2 kann nicht geschaltet werden, da der Zug selbst die Fahrstraße blockiert. Ist der nachfolgende Abschnitt r2 frei, so wird Signal s2 auf Fahrt gestellt, andernfalls muß der Zug vor s2 solange warten, bis der Blockabschnitt r2 freigegeben wird. Nach Vorbeifahrt am Signal s2 und damit dem Verlassen des Abschnitts r1 kann dann die bereits angeforderte Fahrstraße X2 ausgeführt werden, da die Blockierung aufgehoben ist. Das Blocksignal geht auf "Halt".

 

Beide Blockschaltungen lassen sich beliebig aneinanderreihen. Schaltung 3.1.2 ist jedoch besonders vor Bahnhofseinfahrten zu empfehlen, da die anfordernden Kontaktstrecken sowohl für "Fahrt frei" als auch für "Halt" des Einfahrsignals außerhalb des Bahnhofsbereichs liegen.